Von einer Bürgeranregung zur Fraktionssprecherin

Wie kam ich generell in die Kommunalpolitik? Im Grunde mit einem Anliegen: Ich wollte, dass die Stoffwindeln der Familientonne gleich gestellt werden und somit finanziell unterstützt wird. Deswegen bin ich mit dem Anliegen und der konkret ausformulierten Bürgeranregung, die 11 Seiten umfasste, zu den Grünen gegangen. Lag bei diesem Thema nahe und zudem hatte ich in den vergangen Jahren schon immer grün gewählt.

Dann saß ich das erste mal Ende 2019 im kleinen Bio Laden der Stadt und habe gefühlte 200 (in echt waren es glaube ich 10) neue Leute kennengelernt und wusste nicht einen einzigen Namen. Es wurde am Wahlprogramm gearbeitet und ich fragte vorsichtig, ob ich Ideen einbringen dürfe. “Natürlich, was für eine Frage!”. Und so schoss ich los… Es wurde mir geraten, dass ich mit meinem konkreten anliegen eine Bürgeranregung mache, weil es wohl durch den Rat kommen würde, wenn es aus der Bürgerschaft kommt anstatt einer Partei.

So war ich bei den Fraktionssitzungen dabei und habe die Sitzungen (den öffentlichen Teil) mit vorbesprochen. Irgendwann Anfang 2020 hat sich die Fraktion bzw. Aktiven Mitglieder in einem kleinen Ort zusammen in einem Hof “eingeschlossen” und die Kommunalwahl vorbereitet. Dort wurde ich auch gefragt, ob ich mir vorstellen könne zu kandidieren. Im Endeffekt Habe ich als Direktkandidatin in meinem Wohnwahlkreis kandidiert und auf Platz 3 der Reserveliste. Bedeutete: Es war schon davon auszugehen, dass ich ein Ratsmitglied werde.

Bei der Kommunalwahl in NRW im August 2020 wurde das für mich unvorstellbare wahr: Ich wurde die erste Direktkandidatin der Grünen in unserem Ort. Krass! Ich hatte damit nie gerechnet und hatte es bei der Verkündung auch zuerst gar nicht verstanden – nur mitbekommen, dass um mich herum geschriehen und ich in den Arm genommen wurde. Im November 2020 hat mich dann die neue Ratsfraktion der Grünen zu ihrer Fraktionssprecherin gewählt.