Bewerbungsrede im Wahlkreis zur Direktkandidatur Bundestagswahl 2025

Liebe Freundinnen und Freunde,

direkt zu Beginn möchte ich genau diese prominänte Gelegenheit nutzen, um Danke zu sagen. Auch wenn Annemone heute leider nicht da ist: Annemone, Dein Einsatz im Bundestag war leidenschaftlich. Du hast unsere Themen mit Entschlossenheit vertreten, und dafür sind wir dir dankbar. Ebenso geht mein Dank an Uli Schlieker. Uli, du warst mein erster Co-Fraktionssprecher und ein wichtiger Mentor. Du und Maggie, ihr habt mir nicht nur politische Handwerkskunst beigebracht, sondern auch den Wert von Dialog und Zusammenarbeit – beides Dinge, die ich weitertragen möchte.

Heute stehe ich vor euch, weil ich kandidiere – nicht aus einem bloßen Gefühl der Pflicht heraus, sondern aus einer tiefen Überzeugung. Wir haben die Verantwortung, die Zukunft aktiv in die Hand zu nehmen. Und genau das möchte ich im Deutschen Bundestag tun: aktiv gestalten, anstatt nur zu reagieren.

Wir leben in Zeiten enormer Herausforderungen – und seien wir ehrlich: Wenn wir jetzt nicht handeln, dann haben wir unsere Chance vertan. Digitalisierung, Gleichberechtigung und Klimaschutz sind keine Themen, die wir immer wieder vertagen können. Sie müssen jetzt angepackt werden – mit Energie, Klarheit und dem Mut, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Dafür stehe ich!

Nehmen wir die Digitalisierung. Oft wird sie als etwas Abstraktes gesehen, als technisches Neuland, das vor allem Städte betrifft. Aber das ist ein Irrtum! Gerade wir – hier im ländlichen Raum – brauchen die Digitalisierung mehr denn je. Nicht, weil sie modern ist, sondern weil sie unser Leben spürbar verbessert. Stellen wir uns doch einmal vor, wie es wäre, wenn wir unsere Verwaltungsgänge von zu Hause aus erledigen könnten – keine stundenlangen Fahrten mehr zu Ämtern, keine Wartezeiten, kein unnötiger Papierkram. Das ist kein Luxus, das ist eine Notwendigkeit!

Ein Beispiel aus meinem Alltag: Mit drei Kindern, einem Beruf und meinem politischen Engagement ist jede Minute kostbar. Dank digitaler Lösungen gelingt es mir, viele Dinge effizienter zu organisieren. Doch es geht nicht nur um persönliche Bequemlichkeit. Wenn wir das Potenzial der Digitalisierung voll ausschöpfen, können wir den ländlichen Raum beleben. Warum sollte man – je nach Möglichkeit – nicht von Nordwalde oder Olfen aus arbeiten und dabei weltweit vernetzt sein? Mit einer guten digitalen Infrastruktur könnten Menschen in ihren Heimatregionen bleiben, anstatt in die großen Städte abzuwandern. Das würde Arbeitsplätze schaffen, Familien stärken und unseren Gemeinden eine Zukunft geben.

Aber Digitalisierung allein reicht nicht. Die Menschen müssen im Mittelpunkt stehen! Es geht darum, dass niemand aufgrund fehlender Technikkenntnisse oder mangelnder Ressourcen abgehängt wird. Auch Menschen, die bewusst den persönlichen Kontakt suchen und nicht auf digitale Behördengänge zurückgreifen wollen, dürfen nicht vergessen werden. Und hier braucht es die Politik, um die richtigen Weichen zu stellen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Digitalisierung gerecht und zugänglich für alle gestaltet wird – egal, ob in der Stadt oder auf dem Land.

Ein weiteres Herzensthema für mich ist die Gleichberechtigung. Wir sprechen oft darüber, doch seien wir ehrlich: In der Praxis ist sie noch lange nicht Realität. Es kann doch nicht sein, dass Frauen in der gleichen Position immer noch weniger verdienen als Männer. Das Kinder priviligierter Herkunft einfachere Startchancen in der Schule haben. Das Menschen mit Einschränkungen oder Krankheiten immer mehr Kraft für Ihre Rechte aufwenden müssen. All das müssen wir ändern! Aber Gleichberechtigung geht weiter. Sie betrifft jede und jeden von uns. Ob es um Familie, Beruf oder ehrenamtliches Engagement geht – alle Menschen müssen die gleichen Chancen haben, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es wollen.

Ein Beispiel aus meiner eigenen Familie: Mein Mann und ich teilen uns die Care-Arbeit. Das bedeutet, wir beide arbeiten und kümmern uns gleichberechtigt um unsere drei Kinder. Und ja, es funktioniert. Aber es funktioniert nur, weil wir es gemeinsam entschieden haben und weil wir bereit sind, traditionelle Rollenbilder zu hinterfragen – dadurch jedoch auch bewusst finanzielle Nachteile in kauf nehmen. Es ist Zeit, die Rahmenbedingungen zu verändern, damit Familie und Beruf, Ehrenamt, Hausumbau oder, oder, oder miteinander vereinbar sind – für Männer und Frauen gleichermaßen, losgelöst von jedlichen Privilegien.

Und dann steht über allem der Klimaschutz. Es geht um unsere Zukunft, um die Zukunft unserer Kinder. Die Klimakrise ist keine ferne Bedrohung, sie ist hier und jetzt. Das sehen wir doch schon bei uns vor Ort: Extremwetter, Hitzewellen und Dürreperioden setzen unserer Landwirtschaft zu, unsere Wälder leiden. Genauso, wie unserer aller Gesundheit. Wir müssen jetzt handeln – nicht morgen, nicht übermorgen. Jetzt! Klimaschutz darf keine Frage des Geldes oder der politischen Bequemlichkeit sein, er ist eine Notwendigkeit. Und ich werde mich im Bundestag mit voller Kraft für ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen einsetzen, die sozial gerecht sind und niemanden zurücklassen.

Veränderung beginnt und wirkt vor Ort. Seit meiner Zeit als Fraktionssprecherin in Billerbeck und meiner Arbeit im Kreis Coesfeld weiß ich, wie wichtig es ist, den Kontakt zu den Menschen zu halten und ihre Anliegen nach oben zu tragen. Politik darf nicht in Berlin abgehoben werden, sie muss dort ansetzen, wo die Menschen leben, arbeiten und Probleme haben. Ich möchte das Sprachrohr unserer Region sein und dafür sorgen, dass unsere Bedürfnisse in Berlin gehört werden.

Liebe Freundinnen und Freunde, meine Kandidatur ist ein Angebot an euch: Lasst uns gemeinsam die Zukunft gestalten! Eine Zukunft, in der niemand zurückgelassen wird. Eine Zukunft, die gerecht, nachhaltig und digital ist.

Ich bitte euch um eure Unterstützung. Ich bin bereit – seid ihr es auch?

Vielen Dank!

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